berichtigung:
„Ich bin männlich, 23 Jahre alt und ich gebe Milch. Noch nie waren meine Brüste so wund, nicht mal früher, wenn die Schläger vom Schulhof mir die Brustwarzen umgedreht haben. Sie hatten schon Haare da unten, lang bevor ich aufhörte, mit Puppen zu spielen. Ich habe seit Monaten nicht mehr masturbiert, weil ich keine Phantasie mehr habe. Wenn ich die Augen zumache, seh ich meinen Vater, kleine Mädchen, deutsche Schäferhunde & Nachrichtensprecher aus dem Fernsehen, aber keine sinnlichen, schmollmündigen, nackten Sexmiezen, die in den ungeheuerlichen Stellungen, die ich mir ausmale, vor Ekstase zucken.
Nein, wenn ich die Augen schließe, sehe ich Eidechsen & Stummelärmchen-Babys, die behindert geboren wurden, weil ihre Mütter [in den Sechzigern] falsche Anti-Baby-Pillen genommen haben.
Ich habe richtig Angst, mich anzufassen.“
Aus Kurt Cobains Tagebüchern, eine undatierte Notiz, Seite 137
(Fortsetzung folgt)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen