■ beiseite: Briefe schreiben
Im Centrum Judaicum ist ab heute unter dem Titel „Es grüßt Sie Ihr dankbarer Zögling“ eine Ausstellung mit Feldpostbriefen jüdischer Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg zu sehen. Präsentiert werden Fotos, Zeitungsausschnitte und 16 Briefe, die an den damaligen Direktor des Waisenhauses der Berliner Jüdischen Gemeinde, Sigmund Feist, adressiert waren. Darüber hinaus werden antisemitische Flugblätter aus der Zeit des Ersten Weltkrieges ausgestellt, in denen der Vorwurf der „Drückebergerei“ gegenüber den Juden erhoben wird. Zur Gegenwehr hatte sich 1919 der „Reichsbund jüdischer Frontsoldaten“ gegründet, dessen Fahne ebenfalls im Centrum Judaicum gezeigt wird. Vorgesehen sei, so die Organisatoren der Ausstellung, alle 748 Briefe an Direktor Feist zu transkribieren. Das Entziffern der in altdeutscher Handschrift und zum Teil auf schlechtem Papier verfaßten Schreiben habe sich jedoch als langwierig erwiesen. Die Ausstellung läuft bis 29. Januar 1998 (So.–Do. 10 bis 17.30 Uhr; Fr. 10 bis 13.30 Uhr).
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