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■ beiseiteAlterskunst

Also so ganz war er ja nie nach unserem Geschmack, aber wir kennen viele, die ihn heimlich und desto inniger liebten, als die „Dornenvögel“ im Fernsehen kamen. Die begannen sogar, in die Kirche zu gehen, aber real existierende Pfarrer haben entweder einen Ziegenbart oder einen dicken Bauch oder Schuppen, vielleicht auch nicht, aber an Richard erinnert doch im allgemeinen bestenfalls das Gewand. Um Chamberlains Richard geht es in dieser Meldung, der soll im nächsten Herbst im Schiller Theater spielen.

Das Schiller Theater gibt's doch gar nicht mehr, sagt da die Filmredakteurin gleich ganz abgeklärt, aber das gibt's ja eben doch noch, äußerlich wenigstens. Nur weil uns die waswissenwirwievielte Besetzung von Broadway-Musicals nicht interessiert, ignorieren wir's in der Regel eben meist. Ab September jedoch wird dort drei Monate lang „My fair Lady“ zu sehen sein, in zumindest einer Erstbesetzung: mit Chamberlain als Professor Higgins. Die Rolle soll er letztes Jahr in New York vor stets ausverkauftem Haus gespielt haben, und jetzt kommt er damit erstmals überhaupt auf eine deutsche Bühne. Mittlerweile ist Chamberlain natürlich auch nicht mehr der Alte oder, besser: der ist er jetzt mit 59 Jahren eben doch geworden. Nichtsdestotrotz wird's heißen: Es jrünt so jrün...

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