■ beiseite: Sehenswert
Ab Mai werden im Steglitzer Titania Palast wieder Filme gezeigt. Nach dem Umbau des Palasts in ein Kino-Center werde sich der alte Charakter des traditionellen Hauses in Fassade und Innendekoration – gepolsterte Wandflächen und Neonleisten – wiederfinden, sagte der Architekt Andreas Herrmann am Donnerstag bei der Besichtigung der Baustelle. In fünf Sälen mit über tausend Plätzen sollen Filme für ein – wie man so sagt – breites Publikum gezeigt werden. Der 1928 eingeweihte Titania Palast zählte damals mit seinen fast zweitausend Plätzen zu den größten Kinos; 1951 wurde in ihm die erste Berlinale eröffnet, er wurde aber auch als Konzertsaal und Bühne genutzt. 1954 war er Ort des Festaktes zur Wahl des Bundespräsidenten Theodor Heuss. Mitte der sechziger Jahre gingen die Kulturveranstalter pleite, nach dem Umbau zogen Supermärkte, Schuh- und Jeansgeschäfte ein. Die Fassade aus den zwanziger Jahren wurde unter Denkmalschutz gestellt. Bis 1994 wurde der frühere Kinosaal als Probebühne des ehemaligen staatlichen Schiller- und Schloßparktheaters genutzt. Peter Sundarp und Günter Mertins von der für das neue Kino- Center eigens gegründeten Titania Filmpalast GmbH schätzen die Investitionskosten auf 5,5 Millionen Mark.
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