ausdruckstanz: traurige gestalten:
Stellen Sie sich mal vor, liebe Leser, Fred Astaire und Ginger Rogers legen eine brillante Tanznummer aufs Parkett und singen dazu. Und dann kommentieren sie das Ganze folgendermaßen: „Ein Gedicht katalysiert Tanz, der sich entlang der poetischen Rhythmik entwickelt und sich parallel zum Text entfaltet. Das aus dieser Verbindung entstehende ‚Tanzgedicht‘ nimmt die Zuschauer mit auf eine eigene, unabhängige Reise, deren Weg sich mit dem des Gedichts trifft, ihn kreuzt und wieder verlässt. Die Tänzer spüren den Emotionen nach, die dem Gedicht zugrunde liegen und setzen sie in Bewegung um. Gleichzeitig generieren die Bewegungen nach dem Zufallsprinzip einen Frage-Antwort-Dialog, der durch seine Zufälligkeit jedoch sinnlos bleibt.“ Würden Sie, liebe Leser, da nicht schreckliche Angst bekommen? So wie wir Angst bekamen bei der Pressemitteilung der Literaturwerkstatt Berlin, in der genau das oben Beschriebene angedroht wurde bei der „Uraufführung: Q – Ein Tanzstück zum Gedicht ‚El desencanto de Don Quijote‘ (‚Die Entzauberung des Don Quijote‘) von Chantal Maillard“.
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