american pie: Fünf Vizeweltmeisterinnen wandern aus
Shoppen in China
The day the music died?
Die WUSA wird immer internationaler. Die US-amerikanische Profiliga der Fußballfrauen, die am 1. April kommenden Jahres mit acht Mannschaften in ihre Debütsaison gehen wird, verpflichtete gleich fünf chinesische Spielerinnen. Chefeinkäuferin Lauren Gregg flog letzte Woche ins Land der Vizeweltmeisterin, nachdem der Chinesische Fußballverband (CFA) seine Vorbehalte gegen ein Abwandern von Leistungsträgerinnen aufgegeben hatte.
CFA-Sprecher Feng Jianming deutete bereits vor einigen Wochen an, die Wünsche der Spielerinnen und der regionalen Verbände zu respektieren. Nachdem Torhüterin Gao Hong (95 Länderspiele) nach dem frühen Aus bei den Olympischen Spielen in Sydney international zurückgetreten war und über ein kanadisches Visum verfügt, darf auch Vorzeigefußballerin Sun Wen frei reisen. „Ich besitze einen persönlichen Reisepass“, drohte die 27-jährige Olympia-Torschützenkönigin von Sydney, die 1999 WM-Torschützenkönigin war und zur besten WM-Spielerin gekürt wurde, kürzlich nach einem Inselurlaub in Thailand. Sun Wen laboriert seit Anfang Juni an einer schweren Knieverletzung und soll noch in diesem Jahr von US-Spezialisten für einen fünfstelligen Betrag operiert werden. Die WUSA übernimmt die Kosten, dafür kassiert der chinesische Fußballverband keine Ablöse.
Neben Sun Wen unterzeichneten die 33-jährige chinesische Rekordnationalspielerin Liu Ailing und Wen Lirong, beide vom Team aus Beijing, Einjahresverträge zum Gehalt von 55.000 US-Dollar. „Das ist geringfügig mehr, als unsere US-Topstars verdienen“, so Gregg. Gestern unterschrieben auch noch Fan Yunjie (Henan Shuanghui) und Gao Hong (Guangdong).
Vor den Chinesinnen hatte die WUSA bereits 16 Ausländerinnen, darunter das deutsche Trio Doris Fitschen, Bettina Wiegmann und Maren Meinert verpflichtet. REINER HENNIES
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen