: Zweifel an Steueramnestie
BERLIN rtr ■ Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat Zweifel an der Wirksamkeit der von der Bundesregierung geplanten Amnestie für Steuersünder geäußert, die ihr Geld im Ausland angelegt haben. Die Sätze, mit denen solche dem Finanzamt deklarierten Auslandsanlagen besteuert werden sollen, seien mit 25 bis 35 Prozent ziemlich hoch, sagte gestern der Leiter des OECD-Zentrums für Steuerpolitik, Jeffrey Owens. Vor allem aber sei das Risiko für den Steuersünder mit Auslandsgeldern, vom deutschen Fiskus entdeckt zu werden, zu gering. Beim Kampf gegen den unfairen Steuerwettbewerb, vor allem gegen unkooperative Steuerparadiese im Ausland, sei man in den letzten Jahren deutlich vorangekommen. Grundsätzlich befürwortete Owens eine Politik, die auf niedrigere Steuersätze bei Verbreiterung der Steuerbasis angelegt ist. Diese Zielrichtung liege auch der von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Steuerreform zugrunde. Damit bewege sich Deutschland im internationalen Trend.