Zwei Milliarden Euro Mehreinnahmen: 25.000 Steuer-Selbstanzeigen
Bisher haben in diesem Jahr 25.000 Personen mit Schwarzgeld-Konten eine Selbstanzeige erstattet. Experten gehen davon aus, dass es künftig noch deutlich mehr werden.
BERLIN dpa/reuters | Nach einer Umfrage des "Handelsblatt" in den Finanzministerien der Länder nutzten bis Donnerstag gut 25.000 Steuerhinterzieher mit Schweizer Schwarzgeldkonten die Möglichkeit zur Selbstanzeige. Sie bleiben straffrei, wenn sie sich selbst anzeigen und die hinterzogenen Steuern plus Zinsen nachzahlen.
Nach Schätzungen der Landesministerien kann der Staat in diesem Jahr aufgrund der Selbstanzeigen mit zwei Milliarden Euro Mehreinnahmen rechnen, schreibt die Zeitung. Diese Schätzungen seien jedoch alle als „vorsichtig“ bezeichnet worden. Die tatsächliche Zahl könnte also durchaus höher liegen.
Hintergrund für die vielen Selbstanzeigen dürften vor allem die öffentlichen Diskussionen um die Offenlegung von Daten aus der Schweiz und Liechtenstein sowie die Berichterstattung über die Käufe von mehreren CDs mit den Daten von Steuersündern sein.
Steueranwälte erwarten, dass die Unterzeichnung des Steuerabkommens zwischen der Schweiz und Deutschland noch weitere Steuerflüchtige zur Selbstanzeige motivieren wird. Mit dem unterzeichneten Doppelbesteuerungsabkommen wird die Schweiz künftig unattraktiver für deutsche Steuersünder.
Es setzt den Rahmen für die künftig engere Zusammenarbeit beider Länder in Steuerfragen. Künftige Erträge aus Anlagen deutscher Steuerpflichtiger in der Schweiz sollen einer Abgeltungssteuer unterliegen - also einer Steuer, die anonym „an der Quelle“ erhoben wird. Zu welchem Satz dies geschehen soll, ist noch nicht ausgehandelt.
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