: Zwangsbremse bei rot
■ AKN modernisiert Bahnstrecke
Bis Ende 1996 will die AKN-Eisenbahn AG (Hamburg) auch die Strecke zwischen Elmshorn (Kreis Pinneberg) und Ulzburg (Kreis Segeberg) mit moderner Signaltechnik ausrüsten. Diese Verbindung sei die letzte AKN-Linie innerhalb des Hamburger Verkehrsverbundes ohne eine induktive Zugsicherung (Indusi). Rot-zeigende Signale können in Zukunft nicht mehr überfahren werden, weil der Zug zwangsweise gebremst wird, berichtete Klaus Franke, Betriebsdirektor der Gesellschaft gestern in einem Sonderzug auf der Strecke, die am 15. Juli dieses Jahres 100 Jahre alt wird.
Mit dem Sicherheitssignalsystem Indusi hätte das schwere AKN-Zugunglück am 29. September 1994 bei Bad Bramstedt (Kreis Segeberg) vermieden werden können. Damals war ein Triebwagenführer zu früh losgefahren, weil er das Signal nicht abgewartet hatte. Das Unglück forderte sechs Tote und 80 Verletzte. Die neue Signaltechnik sei damals auf der Unglücksstrecke bereits im Bau gewesen.
In die Strecke zwischen Elmshorn, Barmstedt und Ulzburg hat die AKN seit 1990 etwa 14 Millionen Mark investiert. Dafür wurden die Gleise erneuert und die meisten Stationen mit neuen Bahnsteigen ausgestattet. Die neue Signaltechnik kostet etwa 600.000 Mark. Die 100 Jahre alte Strecke, die schon dreimal stillgelegt werden sollte, präsentiert sich zum Jubiläum als moderne Regionalbahn, betonte Franke. Viele andere würden das Fest noch feiern und dann stillgelegt, meinte er. lno
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