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■ Zur Person„Echte Bremer Nummer“

Bauen? Ja, das ist ganz im Sinne von Wolfgang Jägers. Vom Erfolg dieses Gewerbes lebt der Geschäftsführer des Bremer Bezirksverbandes der IG Bau, Agrar, Umwelt schließlich. Und deshalb wacht er auch sorgfältig darüber: Nicht jeder soll nach seiner Ansicht Hand an die Kelle legen. Jedenfalls nicht, wenn es um den Bau von Gebäuden geht, die mit öffentlichen Mitteln finanziert werden – und das ist beim 120 Millionen Mark schweren Bau der Messehallen der Fall.

Im übrigen, so Jägers, „ist diese Geschichte eine echte Bremer Nummer“: Während die Ausschreibungsfrist für die Baufirmen ablaufe, habe die Behörde sich ja noch immer nicht für einen von zwei umstrittenen Architektenentwürfen entschieden.

Trotzdem warnt Jägers schon mal und droht mit Klage: Bei der Vergabe des Bauauftrags dürfe man nicht nur auf den Preis starren. Die Behörde müsse auch berücksichtigen, von wem das Angebot komme. Schließlich stamme das Geld für den Bau aus dem Investitionssonderprogramm (ISP).

Das aber sei der Vermeidung von Arbeitslosigkeit und der Förderung der Wirtschaftskraft Bremens verpflichtet. So jedenfalls liest Wolfgang Jägers es und folgert: „Es geht um die wirtschaftliche Förderung Bremens – nicht etwa Portugals oder Polens. Aber: „Einen Preisunterschied von 10 Millionen Mark zum nächsten Anbieter kann man nur erreichen, wenn man ausländische Firmen anwirbt“, schimpft Jägers.

Er will, daß die Bremer Messehalle „zu ordentlichen Bedingungen, mit deutschen Tarifverträgen“ erbaut wird. Notfalls will er sowas per Klage durchsetzen, sagt er. Allerdings: Gegen wen und worauf die Klage stützen? Davon hat er keine Ahnung. „Das muß man noch prüfen. Mit einem Juristen habe ich noch nicht gesprochen“. Dafür mit JournalistInnen. ede

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