■ Zur Person: Castor-Bagatelle
Der Strafprozeß gegen den Bremer Atomkraftgegner Bernhard Stoevesandt dauerte diese Woche nur zehn Minuten. Der wegen Sachbeschädigung und Nötigung Verklagte ging kurz nach Prozeßauftakt erstmal ein Eis essen, statt sich für das Festketten an Castor-Bahnschienen im März 1998 zu verantworten.
Hintergrund der Vertagung: Das Amtsgericht Ahaus verwies eine Beschwerde seines Anwalts an das Landgericht und schloß die Sitzung. Schon vor Prozeßbeginn hatte das Gericht nämlich Stoevesandt keinen bezahlten Pflichtverteidiger zugestanden, weil sein Verfahren ohnehin nur mit einer Geldstrafe enden würde. „Diese Vorabfestlegung können wir nicht hinnehmen“, sagt dazu der empörte Stoevesandt und will nun weiter „um's Prinzip“ kämpfen. Aber vorab ist heute erstmal der zusätzliche Zivilprozeß angesagt: Die Bahn fordert 6.000 Mark für die kaputte Schiene. kat
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