VORMERKEN : Zur (Ohn-)Macht der Sprache
Zugegeben, der Turmbau zu Babel ist nicht optimal verlaufen. Aber wer bedauert denn allen Ernstes die uns von Gott auferlegte Sprachenvielfalt? Der Umgang mit Bedienungsanleitungen hätte jeglichen Kitzel verloren und niemand könnte mehr damit prahlen, sich originalsprachlich durch Mel Gibsons neuesten Film gekämpft zu haben. Ähnlich unspannend wären wohl auch die Projekte des Goethe-Instituts. Abgesehen davon, dass es die Einrichtung wohl gar nicht gäbe. Zwar ließe sich ihr aktuelles Thema „Macht der Sprache“ auch innerhalb eines alleinherrschenden Esperanto erforschen. Der Reiz des Themas liegt aber doch auch und vor allem in der Beziehung der Sprachen zueinander, in ihrer gegenseitigen Beeinflussung, besonders in Zeiten der – ja, das Wort muss täglich auf jeder Zeitungsseite fallen – Globalisierung. Zwei Jahre lang hat das Goethe-Institut die „Macht der Sprache“ intensiv erforscht und lässt die Ergebnisse nun in ein dreitägiges Festival in der Akademie der Künste münden. Dort erwartet den sprachinteressierten Besucher eine Fülle an Symposien, Vorträgen und Ausstellungen. Zudem werden die Gewinner der vom Goethe-Institut ausgerufenen Film- und Fotowettbewerbe gekürt. KU
„Die Macht der Sprache“ in der Akademie der Künste, Pariser Platz 4. Donnerstag, 14., bis Samstag, 16. Juni. Eintritt frei. Programminfo: www.die-macht-der-sprache.de/festival