: Zum Wochenend
In diesem Land geht alles drunter und drüber. Die Aktienkurse purzeln, die eben noch vollkommen unbekannte CDU rechnet sich Chancen bei den Bundestagswahlen aus, und jetzt haben Menschen hierzulande auch noch ihren Gewohnheiten beim Eierkonsum abgeschworen.
Wie die Deutsche Presseagentur unter Berufung auf das niedersächsische Landvolk in Hannover mitteilt, „kaufen die Deutschen am liebsten braune Eier. Mit 61 Prozent haben die braunen Eier den höheren Marktanteil bei abgepackter Ware. Vor zehn Jahren waren noch weißschalige Eier im Trend. Verbraucher meinten inzwischen aber, die braunen seien gesünder.“
Herrgottsakrament! Sind wir denn schon wieder so weit? Während in den aufgeräumten 50er bis 80er Jahren weiß der Inbegriff von Hygiene war, soll heute wieder gelten: Braun = gesund? Und dann ausgerechnet zur selben Zeit überall diese Plakate und Zeitungsanzeigen mit der idyllischen Berglandschaft und dem provozierenden Zitat, dass es den Holocaust nie gegeben habe!?
Okay, das Plakat stammt vom Stifterkreis Holocaust-Denkmal in Berlin, der um Spenden bittet. Doch die einzige wirksame Tat gegen die braune Flut beginnt am Frühstückstisch: Von den 9,76 Milliarden Eiern, die im vergangenen Jahr verzehrt wurden, waren nur 3,81 Milliarden weiß. Es fehlen bloß 2,15 Milliarden Eier, um die braunen wieder zur Minderheit zu machen. Packen wir's an, schlagen wir's auf. taz
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