Zum Hamburger Wahlergebnis: Pressestimmen aus Norddeutschland : „Klare Verhältnisse nach einem Wahlabend mit historischen Extremen“
Braunschweiger Zeitung: „Der Triumphator Ole von Beust hat alles richtig gemacht. Das gilt nicht nur für die Wahlkampf-Auftritte, bei denen er sich als souveräner, weltoffener Mann präsentierte – als Hanseat eben, wie sich die Hamburger ihren Bürgermeister vorstellen. Außerdem hatte von Beust den überforderten Innensenator Schill im August 2003 so geschickt abserviert, dass am Lack des Bürgermeisters keine Kratzer zurückblieben. Die politische Karriere Schills hingegen ist zu Ende. Der vermeintliche Heilsbringer hat sich als Luftnummer erwiesen.“
Flensburger Tageblatt: „Klare Verhältnisse in Hamburg nach einem Wahlabend mit historischen Extremen: Die Wähler wollen wissen, woran sie sind. Sie projizierten diesen Wunsch auf die Person des strahlenden Siegers.“
Hannoversche Allgemeine: „Nun ist es aus mit Schill-Partei und Statt-Partei, und auch die FDP blieb auf der Strecke. Die Wähler haben sich nicht enttäuscht von der Politik abgekehrt, sondern haben politische Profis gewählt. Der Wahlsieg der CDU ist sensationell. Allerdings darf man nicht vergessen, dass Ole von Beust vor gut zwei Jahren sehr alt ausgesehen hatte und für die CDU einen Negativrekord hinnehmen musste.“
Neue Presse (Hannover): „Ein Kanzler im Popularitätstief, aus Berlin nichts als Gegenwind, da hätte auch ein überzeugender Kandidat seine Probleme gehabt. Doch Thomas Mirow war kein überzeugender Kandidat, er war der sympathische, aber unauffällige Notnagel, die graue Maus für die Niederlage, die irgendwie jeder erwartet hat. (...) Weshalb Hamburg jetzt seinen absoluten Ole hat. Und der kann nun beweisen, was er zu leisten vermag. Und hier wird sich möglicherweise schnell zeigen, dass auch der große Blonde nur mit Wasser kocht.“
Nordwest-Zeitung (Oldenburg): „Der grandiose Sieg des blonden Strahlemannes von Beust ist zugleich die erste Niederlage des Franz Müntefering als Spitzenmann der Genossen. (...) Dem Spitzenkandidaten Thomas Mirow dies anlasten zu wollen, wäre unredlich. Die Musik spielte erneut in Berlin, und sie klang so dissonant wie zuletzt gewohnt.“
Bremer Nachrichten: „Sollte sich fortsetzen, was in Hamburg begonnen hat, Siege der Union, Niederlagen für die SPD, kann es in diesem Jahr doch noch ganz eng werden für Gerhard Schröder.“
Kieler Nachrichten: „Wo kann die SPD noch gewinnen, wenn nicht in Hamburg, dieser einst durch und durch sozialdemokratischen Stadt? Und was kann die CDU auf dem Weg zur Regierungsübernahme in Berlin noch aufhalten, wenn sie die Hansestadt allein mit einem netten Spitzenkandidaten, aber ohne inhaltliche Profilierung im Sturm erobern kann?“