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Zum Beispiel Bremen

■ Statistik spricht für liberale Handhabung des §218

Bremen (taz) - Eine liberale Auslegung des Paragraphen 218 führt nicht zu einer steigenden Zahl von Abtreibungen im Gegenteil: In Bremen, wo die Notlagenindikation bereits dann anerkannt wird, wenn die betroffene Frau selber eine Notlage geltend macht, sank in den vergangenen vier Jahren die Zahl der Abbrüche, während die Geburten zunahmen - so das Ergebnis einer bundesweit einmaligen statistischen Erhebung aller Schwangerschaften in Bremen aus den Jahren 1977 bis 1988.

Tatsächlich hatte sich bis 1984 ein stabiles Verhältnis herausgebildet: Rund 2/3 aller Schwangerschaften endeten mit einer Geburt, 1/3 mit Abtreibung. Doch in den vergangenen vier Jahren stiegen die Geburten auf rund 7.000 jährlich, während nur noch 1.900 Bremerinnen abgetrieben haben. Und das, obwohl sich jedes Jahr mehr Frauen in Sachen Schwangerschaftsunterbrechung beraten ließen.

Die liberale Handhabung der Beratung in Bremen, vor allem bei „Pro Familia“, führte auch dazu, daß der Anteil auswärtiger Frauen an Beratung und ambulanter Abtreibung auf inzwischen über 60 Prozent gestiegen ist. 93 Prozent aller Abbrüche werden ambulant vorgenommen, nur in rund 0,5 Prozent der Fälle gab es dabei Komplikationen.

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