PALÄSTINENSER ERINNERN AN FLUCHT UND VERTREIBUNG : Zum 65. Jahrestag der Nakba
RAMALLAH | Die Palästinenser haben an die Flucht und Vertreibung von bis zu 700.000 Arabern nach der israelischen Staatsgründung vor 65 Jahren erinnert. Am jährlich abgehaltenen Tag der Nakba (Katastrophe) beteiligten sich am Mittwoch Zehntausende an Trauerveranstaltungen und Umzügen im Westjordanland und im Gazastreifen. Dabei wurde die Forderung nach einem Ende der israelischen Besatzung und einem Rückkehrrecht für die Flüchtlinge bekräftigt. Deren Zahl ist seit 1948 nach UN-Angaben auf etwa fünf Millionen gestiegen.
Am Checkpoint Kalandia bei Jerusalem setzte das israelische Militär Tränengas und gummiummantelte Stahlgeschosse gegen steinewerfende Demonstranten ein. Ansonsten verliefen die Kundgebungen friedlich. 2011 waren am Nakba-Tag mehr als 20 Menschen getötet worden, als israelische Soldaten das Feuer eröffneten.
Der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat sagte, es sei das erste Mal, dass der Nakba-Tag in einem anerkannten Staat begangen werde. Im November hatte die UNO Palästina als Beobachterstaat anerkannt. (dpa)