piwik no script img

Zukunft für Trabi

Bei der Wiederverinigungsfeier in Berlin wurde er an einen Kran gehängt und mit Feuerwerkskörpern als DDR- Wahrzeichen symbolisch beschossen. Aber er ist offenbar unverwüstlich. Der Trabant, das meistgefahrene Auto im Osten, darf weiter die Luft verpesten. Das Plastikauto wird weiterproduziert, wurde jetzt entschieden. Aber weil die BewohnerInnen in der ehemaligen DDR inzwischen viel lieber Westautos fahren, sollen damit in Zukunft hauptsächlich die Brüder und Schwestern noch weiter im Osten beglückt werden — in Ungarn und Polen. Noch dieses Jahr will das Trabant-Werk in Zwickau 50.000 Fahrzeuge exportieren.

Als über die Produktion enschieden wurde, hat das Werk wohlweislich vermieden, zu den Problemen, die das kleine Auto macht, Stellung zu nehmen. Ob es je einen Spezialkatalysator für den Trabi geben wird, ist ungeklärt. Auch wie die Insassen bei einem Unfall besser geschützt werden sollen, weiß niemand. Bisher kann man nur hoffen, daß kein Trabi auf ein Westauto trifft, sonst bleiben von den östlichen Plastikteilen nur Splitter.

Auf unserem Bild ist der halbe dreimillionste Trabi zu sehen, der im Mai in Zwickau produziert wurde.

Foto: Erik Ouwerkerk

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen