piwik no script img

Zu hohe Hürde für Moskau

■ In Washington erhält der israelische Ministerpräsident Peres Rückendeckung bei seinem Bemühen, eine internationale Nahost–Friedenskonferenz zu verhindern

Washington/Tel Aviv (ap/taz) - Die Vereinigten Staaten und Israel sind sich in dem Bemühen einig, eine internationale Nahost– Friedenskonferenz allenfalls unter Ausschluß der Sowjetunion abzuhalten. Dies sagte Israels Ministerpräsident Peres, der am Montag und Dienstag Gespräche in Washington führte, vor Reportern in der US–Hauptstadt. Außerdem ließ er verlauten, die Sowjetunion müsse vor einer solchen Konferenz die freie Ausreise aller sowjetischen Juden ermöglichen, darüber hinaus müsse Moskau die seit 1967 abgebroche nen diplomatischen Beziehungen wieder aufnehmen. Diese Haltung sei mit den USA koordiniert und sei auch in einem Positionspapier des State Department enthalten gewesen, das US– Staatssekretär Murphy vor dem israelisch–ägyptischen Gipfel in Jerusalem vorgelegt habe. Israel geht davon aus, daß diese Bedingungen von der Sowjetunion nicht erfüllt werden können und daß das Konzept einer internationalen Konferenz damit in seiner ursprünglichen Form nicht reaisiert werden kann. Peres traf mit Reagan, Vizepräsident Bush, Außenminister Shultz und Verteidigungsminister Weinberger zusammen. Den USA wie Israel wäre daran gelegen, den stagnierenden Friedensprozeß im Nahen Osten eher im Rahmen direkter Gespräche zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarstaaten zu regeln als im Rahmen einer internationalen Friedenskonferenz, an der die fünf Mitgliedstaaten des UNO–Weltsicherheitsrats teilnähmen. Eine anderslautende Übereinkunft, die Peres in der letzten Woche mit Ägyptens Staatschef Mubarak getroffen hat, wurde von Koalitionspartner Shamir mit öffentlicher Kritik torpediert. FORTSETZUNGEN VON SEITE 1

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen