SOCKENSCHUSS: Zu früh gefreut
■ Der „Swutsch“ kommt wohl doch nicht aus der Neustadt
Daß der „Swutsch“ künftig nicht mehr aus dem Stadtstudio im Höfen-Quartier (Auf den Höfen), sondern aus der Neustadt, genauer gesagt aus dem Modernen kommen soll, meldete am 18. Juli eine Bremer Tageszeitung in ihrem Lokalteil. Zwar gab es keine „offizielle Bestätigung“ für den bautechnisch begründeten Wechsel aus dem Mund des sich in Urlaub befindlichen Fernseh-Programmdirektors Dr. Hans-Werner Conrad, doch sei es, so stand's geschrieben, mittlerweile ein offenes Geheimnis, daß die Sendung „Up'n Swutsch“ nach der Sommerpause aus dem Modernen kommt: „Nun ist Radio Bremen auf eine ideale Lösung gestoßen. Die heißt Modernes, wie inzwischen alle Insider wissen“.
Zu früh gefreut. Denn Edu, Geschäftsführer des „Modernes“, weiß nur von einem unverbindlichen Gespräch, daß er mit Verantwortlichen von Radio Bremen geführt hat, und weiß auch, daß noch nichts spruchreif ist. Ob das Moderne den Zuschlag als Austragungsort für den „Swutsch“ bekommt, wird von dem „Nachhall-Gutachten“ abhängen, das Radio Bremen in Auftrag gegeben hat, um sicher zu sein, daß sich der „Musiktempel“ auch als Austragungsort für eine Fernsehsendung eignen wird. Akkustikmäßig. Edu zweifelt daran, daß das Moderne die „ideale Lösung“ für Radio Bremen sein wird, „die akkustischen Bedingungen sind bei uns zu schlecht“.
Auch Dieter Lesche, Redaktionsleiter bei Radio Bremen, weiß noch nichts Definitives zu sagen, bevor nicht das hausinterne Gutachten, das heute abgeschlossen wird, endgültige Auskunft geben wird. Aber auch er ist beinahe sicher, daß das Moderne 'schon wieder out ist', es sei eben für Konzerte und Discos konzipiert, und wird sich deshalb kaum für die Übertragung eignen“. Bei der Suche nach einer Alternative zum Höfen-Studio, dessen Keller zum wiederholten Male unter Wasser steht, habe man sich zwar noch andere Objekte angesehen, doch die Unbaukosten würden das Budget weit überschreiten. Was das Gutachten sagt, und aus welchem „Studio“ demnächst gesendet wird, davon berichten wir morgen, wenn das Gutachten da ist.
Regina Keichel
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