: Zu Tode geprügelt
Obduktion bestätigt Foltertod eines Häftlings in der Türkei. Sechs Justizbeamte sind in Untersuchungshaft
ISTANBUL afp ■ Erkenntnisse von Gerichtsmedizinern in der Türkei haben Vorwürfe gegen Gefängnisbeamte in Istanbul untermauert, wonach sie einen Untersuchungshäftling zu Tode gefoltert haben sollen. Wie die türkische Presse am Freitag meldete, ergaben die Untersuchungen, dass der Häftling Engin Ceber an der Folterung mit schweren Schlägen gestorben sei. Derzeit befinden sich sechs Justizvollzugsbeamte wegen des Todes von Ceber in Haft. Justizminister Mehmet Ali Sahin hatte sich bei den Angehörigen entschuldigt. Ceber war Ende September in Istanbul festgenommen worden, als er eine linksgerichtete Zeitschrift verteilte. Auf der Polizeiwache und später im Untersuchungsgefängnis Metris wurde Ceber nach Angaben von Augenzeugen immer wieder verprügelt und mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen. Nach einer Woche wurde Ceber in ein Krankenhaus eingeliefert, wo er am 10. Oktober starb.