: Zivilprozeß
USA 1998, Regie: Steven Zaillian; mit John Travolta Robert Duvall u.a.; 112 Min.
Die Geschichte könnte von Grisham sein (schmieriger Anwalt wird ein Gutmensch) ist sie aber nicht: Rechtsanwalt Jan Schlichtman (John Travolta), spezialisiert auf profitable Schadensersatzfälle, hat einen Schrank voller 1.000-Dollar-Anzüge, einen Porsche in der Garage und gehört zu den zehn begehrtesten Junggesellen Bostons. Schlichtman und die Kollegen seiner kleinen Kanzlei suchen sich ihre Fälle nach der Höhe der zu erwartenden Provision aus, mit Vorliebe schließen sie bei Zivilklagen außergerichtliche Vergleiche mit dicken Abfindungen. Von Fällen, bei denen sich das Streben nach Gerechtigkeit aller Voraussicht nach nicht in Dollars niederschlagen wird, lassen Schlichtman und Konsorten die Finger. So lehnt er zunächst auch die Bitte von acht Familien einer Kleinstadt ab, sie in einem Prozeß gegen zwei Unternehmen zu vertreten, die durch giftige Abwässer den Leukämie-Tod mehrerer Kinder verschuldet haben sollen – die Eltern wollen keine Entschädigung, sondern lediglich eine Entschuldigung. Erst als Schlichtman entdeckt, daß bei dem Fall doch einige Millionen zu verdienen sind, engagiert er sich...
Regisseur Steven Zaillian, Drehbuchautor von „Schindlers Liste“, zeigt die ernüchternde Grauzone einer Justiz, bei der es nicht darauf ankommt, wer moralisch im Recht ist, sondern wer den abgebrühtesten Zocker auf seiner Seite hat. John Travolta spielt nicht schlecht, wird aber locker von einem glänzend aufgelegten Robert Duvall (war für diese Rolle Oscar- nominiert) überflügelt.
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