Ziege besiegt Freud

Psychoanalytiker in Prag unbeliebter als bärtiges Huftier

PRAG dpa/taz ■ Gute Nachrichten für alle eingefleischten Ziegenfreunde: Psychoanalytiker Sigmund Freud (1856–1939) hat in seiner tschechischen Heimat eine Niederlage gegen eine Ziege hinnehmen müssen. Die Bewohner der Prager Altstadt hätten sich in einem Referendum deutlich gegen ein Freud-Denkmal, aber für das Denkmal einer Ziege auf dem historischen „Ziegenfleck“ ausgesprochen, gab Bürgermeister Petr Hejma am Sonntag das Ergebnis einer Befragung bekannt. In Prag sprachen sich rund 75 Prozent der Wähler gegen eine Statue des Bildhauers Michal Gabriel aus, die Freud an einem Tisch sitzend zeigt. Das Ergebnis geht vor allem auf die Aktivität der Bürgerinitiative „Freunde der Ziege“ zurück. Ihr Sprecher Stanislav Penc wurde niemals müde, immer wieder zu betonen, dass „Freud überall, ein Ziegendenkmal aber nur auf dem Ziegenfleck stehen“ könne.