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■ QUERBEETZerrissenheit

Widersprüchlich und seiner Zeit erheblich voraus war Josef Süß Oppenheimer, der – Financier am Hof des württembergischen Herzogs – 1738 einem Justizmord zum Opfer fiel. Die konservative Gesellschaft war (nicht nur damals) stark antisemitisch geprägt; Neid und Missgunst taten ein Übriges, um den Tätern eine Pseudo-Rechtfertigung zu verschaffen und ihre Aversionen gegenüber einem, der stärker modernisierte, als es ihnen lieb und begreifbar war, zu kaschieren. Klaus Pohls von Karin Drechsel jetzt für das Ernst-Deutsch-Theater inszenierte Version befasst sich mit den inneren Widersprüchen des Protagonisten, den er nicht auf das Opfer eines antisemitischen Pogroms reduziert, sondern in seiner schillernden Zerrissenheit präsentiert.

Premiere Donnerstag, 19.30 Uhr, Ernst-Deutsch-Theater

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