Zensur in Venezuela: Abdruck von Gewaltfotos untersagt

Venezuela ist eines der Länder mit der höchsten Rate an Gewalttaten weltweit. Die Zeitungen dürfen die Opfer fortan jedoch nicht mehr abbilden.

Einmal mit, einmal ohne Bild: Titelseite der Zeitung "El Nacional". Bild: reuters

CARACAS reuters | Ein Gericht in Venezuela hat Zeitungen untersagt, Bilder von Gewalt abzudrucken. Das 12. Tribunal von Caracas verhängte das Verbot an zwei regierungskritische Blätter und wies andere Publikationen an, sich auch an die Vorgabe zu halten. Damit sollten Kinder geschützt werden. Kritiker fürchten eine Einschränkung der Pressefreiheit. Am Mittwoch druckte die Zeitung "El Nacional" eine erste Seite ohne Bilder und titelte: "Zensur".

In dem südamerikanischen Land hatte die Veröffentlichung eines Bildes, auf dem sich tote Körper in einer Leichenhalle stapeln, einen Skandal ausgelöst. Die Regierung sah darin eine Kampagne gegen die sozialistische Partei von Präsident Hugo Chavez vor Wahlen im September. Die Zeitungen reklamierten, sie hätten auf eine steigende Unsicherheit aufmerksam machen wollen.

Venezuela hat eine der weltweit höchsten Gewaltraten. Im vergangenen Jahr wurden nichtstaatlichen Organisationen zufolge mehr als 16.000 Menschen getötet. Die Regierung hat die Veröffentlichung dieser Daten vor Jahren eingestellt.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.