: Zensur im Cyberspace: Sexverbot
Pittsburgh (AP/taz) – Die Carnegie-Mellon-Universität in Pittsburgh hat den Wissensdrang ihrer Studenten gebremst und den Aufruf erotischer Bilder über das Computer-Netzwerk Internet gestoppt. „Das ist glatte Zensur“, empört sich der Vorsitzende des Studentenparlaments, Declan McCullagh. 300 demonstrierende Studenten verurteilten die Einschränkung als einen Angriff auf die akademische Freiheit.
Über Internet tauschen Universitäten in aller Welt wissenschaftliche Daten aus und pflegen einen engen Meinungsaustausch. In bestimmten Bereichen, sogenannten Brettern, können die Anwender dieses Systems auch mehr oder weniger aufregende digitalisierte Sexbildchen auf den Bildschirm holen. Auslöser des Konflikts war die – natürlich streng wissenschaftliche – Untersuchung, wie oft die erotischen Internet-Bilder abgerufen werden. Man fand dabei heraus, daß die im Untersuchungszeitraum insgesamt verfügbaren 917.000 einschlägigen Fotos 6,4 Millionen mal auf die Festplatte gespielt wurden. Dieses Ergebnis veranlaßte die Universitätsleitung zu der Sperrung.
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