: Zeitungszar regiert PDS-Verlag
■ Der Brite Robert Maxwell hat sich im „Berliner Verlag“ eingekauft / Zugriff auf größte Ostberliner Tageszeitung
Berlin (taz) - Der „Berliner Verlag“, bislang fest in den Händen der sozialistischen PDS, wird in Zukunft nach kapitalistischen Regeln organisiert. Robert Maxwell, britischer Medienzar und Chef der Mirror-Zeitungsgruppe, hat sich im Wettrennen um die Beteiligung bei dem Ostberliner Verlagshaus gegen die westdeutschen Großverlage durchgesetzt. Mit Investitionen in ungenannter Höhe will er den Verlag wettbewerbsfähig machen. Und der PDS-Chef Gregor Gysi präsentiert die Verhandlungsergebnisse über die Zukunft des bisher parteieigenen Verlags stolz der Öffentlichkeit: „Ganz im Interesse der Mitarbeiter und unter Wahrung der redaktionellen Unabhängigkeit“ habe man sich mit dem britischen Verleger auf ein Joint-venture geeinigt. Der Belegschaft wird eine dreijährige Beschäftigungsgarantie zugesichert. Maxwell, der zwar als liberalster unter den Zeitungsgiganten gilt, aber im letzten Jahr bei Warnstreiks in seinem Pergamon-Verlag in England alle streikenden Gewerkschaftsmitglieder entließ, beschert die Beteiligung am „Berliner Verlag“ den ersehnten Einstieg in den deutschsprachigen Zeitungsmarkt. Bericht auf Seite 8
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