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Zak BranickaNullen und Einsen – Hristina Ivanoska und Yane Calovski

Als Untergrund eignet sich ­dieses Leinen eigentlich nur bedingt. Die handgewebte Oberfläche ist zu grob und ­ungleichmäßig. Hristina ­Ivanoska und Yane Calovski habe den Stoff für ihre Serie „Oneness“ – Mittelpunkt ihrer Ausstellung bei Zak Branicka – jedoch sehr bewusst ausgewählt. Er stammt aus dem Osteuropa der letzten Jahrhundertwende, wurde bei Trauerfeiern reicher Leute verwendet und trägt so bereits als Material viele der Themen in sich, die Ivanoska und Calovski interessieren: Rituale, lokale Geschichte(n), Privatheit, Öffentlichkeit, Traditionen und eine sich daraus ableitende Kritik an den Verhältnissen. Die Künstler bringen das Leinen mit Konkreter Poesie Ad Reinhards und Zeichnungen Bridget Rileys zusammen. Auf den elf Einzelarbeiten glänzen goldene gruppierte oder auseinanderfallende Nullen, dazwischen das mantraartige „There is just one art …“ Ad Reinhards, mit dem er damals die Kunst vor ­Kommerzialisierung zu schützen versuchte. Das Ergebnis ist so einfach wie komplex: ein System aus Nullen und ­Einsen. BSh

Bis 5. 3., Di.–Sa. 11–18 Uhr, Lindenstr. 35

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