: Zahlenreligion unter Ökonomen
betr.: „1,8 Prozent Wachstum reichen“, taz vom 3. 12. 08
Herr Binswangers völlig willkürlich gesetzte Zahl von 1,8 Prozent spiegelt die gängige Zahlenreligion unter Ökonomen wider. Statt über quantitatives Wachstum zu sprechen, wäre es hilfreicher, sich über die Qualität des Wachstums Gedanken zu machen, sprich: In welcher Branche ist aus zukunftsorientierter Sicht ein Wachstum wünschenswert und wie gestaltet es sich jenseits von Zahlen und Statistik?
Wieder einmal zeigt sich, dass wir uns an den Wachstumsbegriff klammern – ja wir erschöpfen uns regelrecht dabei, indem wir bereit sind, jeden Preis zu zahlen, um das quantitative Wachstum zu stützen. Was wohl geschehen würde, wenn die Mehrheit der Ökonomen zu der Einsicht gelangte, dass sich die Wachstumsreligion selbst erschöpft hat und keine Lösungen für die gegenwärtige Krise parat hält? MICHAEL ZATON, Kassel