Zahlen des Statistischen Bundesamtes: Rekord bei Zuwanderung
Destatis hat erste Schätzungen der Zu- und Abwanderung nach und aus Deutschland vorgelegt. Demnach sind 2015 rund zwei Millionen Menschen immigriert.
Aus Zu- und Abwanderung ergibt sich daraus ein sogenannter Wanderungssaldo von 1,14 Millionen – der höchste jemals gemessene Wanderungsüberschuss von Ausländern in der Geschichte der Bundesrepublik. Als Grund nannten die Statistiker auch den starken Zustrom von schutzsuchenden Flüchtlingen.
2014 hatte es 1,343 Millionen Zuzüge und 766.000 Fortzüge gegeben – also ein Wanderungssaldo von 577.000 Ausländern. 2015 stieg die Zahl der Zuzüge um 49 Prozent, während die Zahl der Fortzüge lediglich um 12 Prozent zunahm. „Der Wanderungssaldo hat sich 2015 somit fast verdoppelt“, berichteten die Statistiker.
Bis 2014 kamen viele Ausländer aus anderen EU-Ländern und blieben nur vorübergehend. „Dies wird nun überlagert durch eine Zuwanderung, die durch Schutzsuchende bestimmt ist“, sagten die Statistiker. Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass sowohl die Ergebnisse der Wanderungsstatistik als auch die der Ausländerstatistik für 2015 „das tatsächliche Geschehen untererfassen“, da viele Zugezogene nicht zeitnah erfasst wurden.
Die Zahl der im Zentralregister registrierten Ausländer stieg bis Ende 2015 von 8,15 auf 9,11 Millionen. Die Veränderungen sind laut Destatis auf mehrere Entwicklungen zurückführen. Es gab einen Geburtenüberschuss von 30.000 Personen. 111.000 Personen wurden wegen ihrer Einbürgerung aus dem Register gelöscht. Aus dem Ausland wurde ein Netto-Zuzug von 1,036 Millionen verzeichnet. Dass die Zahl in der Ausländerstatistik geringer ist als die in der Wanderungsstatistik, liegt daran, dass Ausländer bei kurzer Aufenthaltsdauer nicht ins Register aufgenommen werden.
Die Zahlen basieren auf einer erstmals durchgeführten Schnellschätzung. Grundlage sind geprüfte Verwaltungsdaten für Januar bis August 2015 und Schätzungen für September bis Dezember. Schutzsuchende seien grundsätzlich berücksichtigt, hieß es, die Statistiker gehen aber auch hier von einer „Untererfassung“ aus.
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