ZWANGSARBEIT VON HÄFTLINGEN : Ikea will eigene Rolle in der DDR aufklären
HOFHEIM-WALLAU | Das schwedische Möbelunternehmen Ikea will Licht in seine Rolle im Zwangsarbeitssystem der DDR bringen. Ikea hat dazu nach eigenen Angaben von gestern eine Hotline eingerichtet, unter der sich Menschen melden und zur Aufklärung beitragen können.
Der Konzern erhofft sich dadurch ein möglichst vollständiges Bild, inwieweit etwa politische Gefangene in der DDR zur Produktion von Ikea-Produkten herangezogen wurden. Neben Ikea wird auch anderen Firmen vorgeworfen, in Kauf genommen zu haben, dass DDR-Gefangene Produkte für den Westmarkt produzieren.
„Ikea verurteilt die Beschäftigung von politischen Gefangenen in der Produktion auf das Schärfste“, stellte der Konzern klar. Die Vorwürfe nehme man sehr ernst. Mit der Aufklärung hat Ikea ein Team von Historikern, Sozialwissenschaftlern und Ermittlungsexperten unter Ägide der Wirtschaftsprüfer Ernst & Young beauftragt. Das Team ist telefonisch Mo.–Fr. von 9 bis 20 Uhr gebührenfrei unter Tel. 08 00/0 00 73 03, per Mail unter DDRAufarbeitung.IKEA@ de.ey.com zu erreichen. (dapd)