■ ZURÜCKHALTUNG NACH DER UN-RESOLUTION ZU BOSNIEN: Der Westen hofft auf serbisches Einlenken
Berlin (taz) — Zustimmung im allgemeinen und Zurückhaltung im besonderen: das ist die Standardreaktion der westlichen Staaten auf die Entscheidung des Weltsicherheitsrates, Hilfskonvois nach Bosnien militärisch zu sichern. Für die Umsetzung dieser Resolution fühlt sich bislang niemand zuständig. Prinzipiell bereit, Soldaten für ein UN-Kontingent zur Verfügung zu stellen, sind die Regierungen in Paris, Rom, Brüssel und Lissabon. Nach Planspielen der Nato wird derzeit erwogen, Hilfskonvois mit Bodentruppen zu begleiten oder aber die Strecke Split-Sarajevo mit Truppen zu sichern. Da für die zweite Variante „mindestens 100.000 Soldaten“ erforderlich wären, haben die britische Regierung wie die USA dies bereits abgelehnt. Angesichts der praktischen Unsicherheiten wird vor der Londoner Friedenskonferenz Ende August kaum ein Nato-Soldat in Bosnien auftauchen. Dort hofft der Westen, Serbien zum Einlenken bewegen zu können. SEITEN 2,3,7,10
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