: Work? Songs!
Mit Musik geht halt alles besser. Selbst die Arbeit
Und wenn dann kein Fitzelchen Schatten mehr zu finden ist unten im Steinbruch und man vor lauter Schweiß längst sein Angesicht verloren hat. Nur noch ein schmorender Lappen Haut ist’s, und darunter ein Körper, den man nicht einmal mehr müde nennen kann. Dann möchte man den Hammer sinken lassen und einfach nur sterben. Wenn aber einer eine kleine Melodie seiner ausgedörrten Kehle abringt, fallen gleich zwei Takte später alle in den Refrain ein. Schon fliegen wieder die Hämmer ... ja, „der Ton macht die Musik“, und mit Musik geht alles besser, selbst so ein Knochenjob unten im Steinbruch. Fragt sich nur, ob es auch anständige Hymnen für die Sklavenarbeit in Großraumbüros gibt? Aber vielleicht hat Marc Marcowic (auch bekannt als Marc Weiser) selbst solche Dinger mit im Gepäck, wenn er heute im Rahmen des Ausstellungsprojekt „Arbeitsraum 1“ in der Alten Feuerwache zur Gitarre greift und Arbeitslieder anstimmt, die ihren Arbeitsaufruf allerdings in (dennoch allgemeinverständliche) Fakesprachen kleiden. Gleichfalls zu hören: Frieder Butzmann, der Vertrauensmann des Volkes, der mit einem wohltemperierten Orchester aus Haushaltsgeräten elektronische Arbeitsmusik präsentiert. Da möchte man gleich wieder in die Hände spucken. Eintritt drei Euro.