: Wohnungssuchende erpreßt
■ Frauen waren die Opfer vermeintlicher Makler
Moabit. Ein 32jähriger BVG-Angestellter wurde gestern vor dem Berliner Landgericht wegen versuchter und vollendeter räuberischer Erpressung zu fünf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Sein 24 Jahre alter Komplize erhielt drei Jahre Gefängnis. Die vermeintlichen Makler hatten auf Zeitungsinserate wohnungssuchender Frauen geantwortet und vorgetäuscht, Wohnungen gegen Kaution vermitteln zu können. Stattdessen brachten sie das Geld mit Waffengewalt an sich. Am 7. September 1990 hatten sich die Männer mit ihrem ersten Opfer am Bahnhof Zoo verabredet. Die 21jährige Frau wurde mit ihrer Freundin von den Angeklagten in den Grunewald entführt. Der BVG-Angestellte bedrohte die Frau mit seiner Gaspistole. Aus Angst händigten die jungen Frauen die Kaution in Höhe von 1.200 Mark aus und flüchteten. Drei Tage später wollten die Angeklagten ein weiteres Opfer um 2.000 Mark prellen. Die Frau schöpfte aber Verdacht und flüchtete. In einem dritten Fall war eine wohnungssuchende Frau durch Zeitungsberichte vorgewarnt. An ihrer Stelle traf sich eine Polizistin mit den Angeklagten. Als Motiv nannte der BVG-Angestellte erdrückende Schulden. dpa
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