Wohnungsmieten steigen weiter: Auf nach Salzgitter!
Wohnen ist in Städten unerschwinglich geworden, wie aus einer neuen Studie hervorgeht. Allerdings gibt es große regionale Unterschiede.
Die Forscher ermittelten als Vergleichszahl, wie viel Wohnraum sich ein Vollzeit-Arbeitnehmer mit mittlerem Einkommen einer Region rechnerisch leisten kann, wenn die Nettokaltmiete nicht mehr als 26 Prozent des Einkommens verschlingen soll. Dabei wurden die regionalen Anstiege von Löhnen und Angebotsmieten im Zeitraum der Jahre 2013 bis einschließlich 2017 betrachtet.
Die Arbeitsentgelte sind laut Studie in zwei Dritteln aller Städte und Gemeinden seit 2013 stärker gestiegen als die Mieten, resümierten die Wissenschaftler des arbeitgebernahen Instituts. Wobei dies theoretisch aber auch bedeuten kann, dass eben mehr Leute mit höheren Einkommen in die entsprechenden Gebiete gezogen sind. In München oder Berlin hingegen ist das Wohnen auch relativ zur Lohnentwicklung gesehen teurer geworden.
Die regionalen Unterschiede sind groß: In Salzgitter, Pirmasens und Zweibrücken können sich Arbeitnehmer für 26 Prozent ihres Nettolohns Wohnungen mit 100 Quadratmetern und mehr leisten. In München reicht es gerade einmal für eine 41-Quadratmeter-Wohnung, in Berlin für eine 59 Quadratmeter-Wohnung, in Hamburg und Frankfurt am Main für rund 56 Quadratmeter.
Familien in diesen Ballungszentren brauchen also zwei GutverdienerInnen, um rechnerisch ausreichenden Wohnraum bezahlen zu können.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hype um Boris Pistorius
Fragwürdige Beliebtheit
Papst äußert sich zu Gaza
Scharfe Worte aus Rom
SPD-Linker Sebastian Roloff
„Die Debatte über die Kanzlerkandidatur kommt zur Unzeit“
BSW stimmt in Sachsen für AfD-Antrag
Es wächst zusammen, was zusammengehört
Russischer Angriff auf die Ukraine
Tausend Tage Krieg
Urteil nach Tötung eines Geflüchteten
Gericht findet mal wieder keine Beweise für Rassismus