Wochenübersicht : Meike Jansen hört auf den Sound der Stadt
Was für ein Sommer ist denn das, wenn es einen des Morgens wieder auf die Tanzfläche treibt, weil es draußen, selbst im Schatten, einfach zu heiß ist? Ein Supersommer, der sich hoffentlich bis zum nächsten Wochenende hält, wenn das Berlin Festival stattfindet. Die Erstausgabe dieses feinen Events, dass von ClubbetreiberInnen aus Berlin im märkischen Paaren organisiert wird, war im letzten Jahr leider etwas verregnet. Prima war es trotzdem! Denn nicht nur Annimal Collectiv begeisterten, auch die Nutztiere, die auf dem Gelände des Märkische Ausstellungs- und Freizeitzentrums wohnen, schaffen eine bezaubernde Atmosphäre. Diesmal verteilt sich das Programm sogar auf zwei Tage/Nächte. Den musikalischen Rahmen bildet wieder Alternativ-Pop-Rock mit ein wenig Elektronika, Punk und/oder Hard Core. Sonntags wird es etwas experimenteller. Das Besondere ist aber die Dichte an ausgewählt Unbekannterem neben einigen mehr oder weniger überraschenden Alltime Favorites (Echo & the Bunnymen?!) Man schaue daher auf www.berlinfestival.de, dort gibt’s Infos zu den Acts und dem Shuttleservice ab Berlin. Bis dahin sind in der Maria gleich zwei Projekte von Mitgliedern der Einstürzenden Neubauten zu erleben. Am Mittwoch feiern Talisman (Betreiber des Technolabel Echnoton) und Ash Crawlin Geburtstag. Dazu wird Andrew N.U. Unruh, Schlagzeuger und Gründungsmitglied der Neubauten, Cawlin mit der Flex begleiten und später mit den Bombos, einer Formation, die sich ausschließlich aus Schlagzeugern bildet, spielen. Ein weiterer Trommler der Neubauten ist Rudolf Moser, der am Freitag mit Christian Meyer neurotische Melodien und minimale Loops auf Stahlfederkonstruktionen, Marmor und Reifen zelebrieren wird. Damit bewegen sich Mosermeyer auf dem eher schmalen Grat zwischen Sound und Musik.