Wochenübersicht: Lautsprecher : Werner Labisch sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Wer will schon, dass der Geheimdienst seine E-Mails mitliest? Niemand, genau. Am Mittwoch kann man im Baiz lernen, wie mit einem einfachen Programm die elektronische Post so verschlüsselt wird, dass alle Geheimdienste der Welt nicht in der Lage sind, diese zu knacken. Das ist gut und wichtig, denn so bleiben Sachen vertraulich, und wenn die Polizei doch Bescheid weiß, wann man sich wo zu was verabredet hat, kann man sich auf die Suche nach dem Spitzel machen und ein paar mehr Verschwörungstheorien aufbauen oder einfach rumfragen, wer den Termin durchs Handy geblökt hat. Informationen direkt von Mensch zu Mensch gibt es auch am Mittwoch im Bethanien über die Anti-Lager-Action-Tour 2005 am 24. (Bramsche) und 25. September (MeckPomm) mit Referenten vom No Lager Netzwerk und der Flüchtlingsinitiative Brandenburg. Warum sich das allerdings anhört wie die neue Marlboro-Werbung, muss man vor Ort in Erfahrung bringen. Am Donnerstag kann man sich im Köpi Rockerfilme angucken: „The Wild Angels“ (USA 1966) und „Rocker“ (BRD 1972). Alles schwer authentisch. Auch authentisch und lebensnah ist am Samstag das Straßenfest auf dem Schlossplatz Köpenick gegen Rassismus und Unterdrückung, welches mit „Hüpfen gegen rechts“ tituliert ist. Absicht: gut, Umsetzung: bleibt abzuwarten, Titel: sechs, setzen! Und dann ist da ja noch der Sonntag. Der Tag, an dem über das weitere Schicksal Deutschlands entschieden wird oder eben auch nicht. Denn erstens werden es die Schwarzen auch nicht viel anders machen als die Roten, und zweitens hat der Tod der Frau Lorenz von der NPD ja dazu geführt, dass in Dresden später gewählt wird. Wer sich also am Sonntag unterhalten will, der kann das auf den Wahlpartys der jeweils favorisierten oder gehassten Partei tun. Oder sich mit Freunden Verschwörungstheorien über „Hirnschlag“ ausdenken.