Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Im, ja, das gibt’s wirklich, Lichtburgforum in Wedding wird heute über die Zukunft der Werktätigkeit gesprochen: „Wie schaffen wir Arbeitsplätze in Deutschland?“ heißt die Veranstaltung mit Dr. Dieter Hundt (Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände), Prof. Dr. Michael Wolffsohn und Stephan Tromp (MdA). Kurzum, Arbeitgeber und die Nutznießer der Arbeitgebung reden darüber, wie man’s Volk bitte bei der Stange hält. Anmeldung erbeten unter ☎ 49 98 81 51. Am Dienstag wird in der Thomaskirche auf dem Mariannenplatz über die Zukunft des Bethanien diskutiert. Der Plan für ein Internationales Kulturelles Gründerzentrum des Senats steht hier gegen ein soziales Zentrum, das mittels Bürgerbegehren durchgesetzt werden soll. Die BesetzerInnen des Bethanien, die am bewegungsgeschichtsträchtigen Ort das Yorck-Projekt weiterführen wollen, das Kunstamt und andere sitzen an diesem Abend also im heiligen Haus beisammen. Ob sie im selben Boot sitzen, ist dagegen schon die erste Ungewissheit. Ebenfalls am Dienstag wird in der Vertretung des Saarlandes beim Bund über die Zwangsarbeit für Siemens in Auschwitz und Berlin geredet. Ehemalige Häftlinge berichten über die Ausbeutung, Folter und Mord, was bis heute vom Konzern heruntergespielt wird. Die Antwort auf die Frage, warum das in der Vertretung des Saarlands geschieht und nicht etwa im Roten Rathaus, sagt viel zum Verhältnis der Stadt Berlin zu denen, die Siemens gerechterweise belangen wollen. Am Samstag politisches Frühstück im Café Morgenrot: die Gruppe turn it down! stellt sich vor, die seit Jahren gegen die rechtsextreme Musikszene in Deutschland vorgeht, die größte übrigens weltweit. Die Aktivisten stellen Bands, Plattenlabel und Läden vor, und Möglichkeiten, wie man gegen diese rechten Netzwerke vorgehen kann.