Wochenübersicht: Konzert : Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Und einfach noch zwei Strophen von dem auf der linken Seite zitierten Song. Denn da singen Sonny & Cher, la de da de de, la de da de da: „Charleston was once the rage, uh huh / History has turned the page, uh huh / The mini skirts the current thing, uh huh / Teeniebopper is our newborn king, uh huh“, und sie singen auch: „Grandmas sit in chairs and reminisce / Boys keep chasing girls to get a kiss / The cars keep going faster all the time / Bums still cry: Hey buddy, have you got a dime?“ Was einerseits heißt, dass sich alles ändert, und andererseits heißt’s, dass alles immer gleich bleibt. „The Beat Goes On“! Als musikphilosophisches Äquivalent für diese Fortschreiten-Stillstand-Metapher bietet sich am stimmigsten natürlich Surf an, diese Musik in steter Bewegung. Am schönsten ist sie, wenn sie immer gleich ist. Fachkräfte für so eine trockengelegte Dialektik sind Los Banditos, die wie die meisten aus dem Twang-Sektor auch eine Liebschaft für anständige Krimimusiken hegen. Lässt sich hören am heutigen Freitag im Wild at Heart. Und was für das Tod/Leben-Ding: 18th Dye, die einst die Sonic-Youth-Gitarren in ein deutsch-dänisches Verhältnis übersetzten, haben sich reformiert. Sie spielen am Mittwoch mit Enik und den Hush Puppies beim Intro-Intim-Termin im Maria. Und im Frannz gibt es am gleichen Abend Hidalgo aus Nürnberg, die Band um Betty Muggler, die manchmal klingt wie grobmotorische Pixies und die es irgendwie schafft, Sägegitarren und Easy Listening in eins zu denken und bei ihrem Pop den kleinen Finger gern so exaltiert abspreizt, wie man das auch in den vergangenen New-Wave-Tagen gemacht hat, in denen wir uns ja längst wieder eingerichtet haben. Fortschritt. Stillstand. Rücklauf. Puh! Als Gegenmittel zu empfehlen: MaerzMusik, das Festival für aktuelle Musik. Motto in diesem Jahr: Japan und der Westen. Startet am Donnerstag.