: Wo sind die Greenpeaceler?
Stockholm/Moskau (dpa) — Empfindliche Geldstrafen warten auf die Beteiligten an einer Greenpeace-Aktion gegen Atombombentests im sowjetischen Nordmeer. Damit jedenfalls rechnet der Leiter der sowjetischen Greenpeace-Gruppe in Moskau, Alexander Lapschin. Am Montag hatte das Schiff „Greenpeace“ militärisches Sperrgebiet vor der polaren Inselgruppe Nowaja Semlja angelaufen.
Gleichzeitig hatten vier Besatzungsmitglieder illegal das Landgebiet betreten, auf dem die Sowjetunion unterirdische Atomtests durchführt. Über den Verbleib des Schiffes, das von sowjetischen Küstenschutzeinheiten geentert und wahrscheinlich nach Murmansk auf der Halbinsel Kola bugsiert wurde, und seiner Besatzung gab es am Dienstag keinerlei Informationen. Lapschin gab an, daß die zuständigen Behörden in Murmansk jede Auskunft gegenüber Greenpeace verweigert hätten. Der Funkkontakt mit dem Schiff war seit dem Erscheinen von sowjetischen Küstenschutzangehörigen auf dem Schiff unterbrochen.
Lapschin kündigte an, daß seine Organisation ähnliche Aktionen wie auf Nowaja Semlja auch in der Wüste Nevada und auf dem Mururoa-Atoll durchführen werde, wo die USA bzw. Frankreich Atombomben für Testzwecke zünden. Mit den Protesten soll ein völliges Ende der Tests erreicht werden.
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