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Wo sich Nationale Jecken zum Umzug treffenBraunfacing in Blackschweig

Foto: Jungsfoto: dpa

Schwarz geschminkte Gesichter und „Afro-Perücken“: Die Kostümierung der Aktivisten der „Jungen Nationaldemokraten“ (JN) für den Braunschweiger Karnevalsumzug „Schoduvel“ am 7. Februar war einfach gemacht und schnell fertig. Insgesamt 15 Anhänger der NPD-Jugendorganisation hatten sich gleich hinter dem Motivwagen „Zirkus Malam“ in den Umzug eingereiht. Und um nicht missverstanden zu werden, hielten vier von ihnen ein Transparent: „Unsere Zukunft. Dann weiter so. Wehrt euch JN/BS“, stand darauf.

Die Facebook-Seite des NPD-Unterbezirks Braunschweig bezog sich zudem auf die Absage des Zuges im vorigen Jahr aus Sorge vor islamistisch motivierten Anschlägen: „Nachdem der Umzug im letzten Jahr aufgrund einer Bombendrohung abgesagt wurde, und wir 2015 der wahnsinnigen Flut von 1,5 Millionen ‚Refugees‘ ausgesetzt waren, hätte es genug Spielraum gegeben die aktuellen Probleme aufzugreifen“, ist da zu lesen. Doch die Karnevals-Veranstalter hätten „nur einen alten Wagen zur Eurokrise“ aufgefahren „und den Asylanten durch verschiedenste Aktionen gehuldigt“.

Um also auf den „Überlebenskampf des deutschen Volkes“ hinzuweisen, seien sie gut einen Kilometer in dem Umzug mitgelaufen und hätten Applaus und „positiven Zuspruch“ eingeheimst, schreibt die Gruppe.

In der Tat waren die JN-Leute von der Sonnenstraße bis zum Anfang der Görderlingerstraße mitgelaufen, bis ein Sicherheitsdienst die Gruppe entfernte. Eine Unterwanderungs-Methode, die die JN in östlichen Bundesländern schon öfter eingesetzt hat.

Andreas Speit

arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland

Auch diesmal hat die Öffentlichkeitsarbeit funktioniert: Sogar in der Schoduvel-Übertragung des Norddeutschen Rundfunks ist die Gruppe kurz zu sehen. Der antifaschistische Blog „Recherche38“ will trotz Verkleidung drei Anhänger eines 2014 gegründeten JN-"Stützpunkts" erkannt haben: Sebastian W., Felix H. und Sina I.

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