: Wo ist die Voraussicht?
betr.: „Das sind 500 Milliarden Euro“, taz vom 14. 10. 08
Welch wunderbares Cover, dachte ich beim ersten Blick auf das Titelblatt. Die legitime und relevante Frage: Warum ist bei der „Finanz“krise auf einmal so viel Geld da, wird gar das Haushaltssparziel aufgegeben, wenn nach der „Bildungskrise“ oder der „Erdölkrise“ keine nennenswerten Aktivitäten zu beobachten waren? Wird die Politik nur aktiv, wenn es direkt und unmittelbar ans Geld geht? Wo ist die Voraussicht?
Beim zweiten Blick hat dann das Titelblatt enttäuscht: Weder sollten die Steuergelder für Luxuskonsum verpulvert werden, noch darf man das Finanzkrisen-Rettungspaket als unnötige „Luxusausgaben“ abtun. Wie viele Häuser hätte man optimal wärmedämmen, wie viele Drei-Liter- oder Erdgas-Autos umbauen lassen, wie viele zusätzliche Lehrer – gut ausgebildete und erholte! – einstellen können? Welche Forschungsprojekte für alternative Energiegenerierung initiieren können? JUDITH POLTERAUER, Berlin