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■ Arbeit mit GeschwisterkindernWo gehören die hin?

„Geschwister von behinderten Kindern sitzen zwischen allen Stühlen“, sagt Ursula Pixa-Kettner, Professorin für Behindertenpädagogik an der Bremer Uni. Wieso beschäftigen wir uns als Behindertenpädagogen mit Nichtbehinderten? bekomme sie immer wieder von KollegInnen zu hören. „Zum Zentrum der Behindertenpädagogik kann die Geschwisterarbeit natürlich nicht gezählt werden, es wird immer eine Ergänzung bleiben.“ Trotzdem gewinne das Thema, auch auf wissenschaftlicher Ebene an Bedeutung. „Vielleicht könnte es aber auch in der Psychologie seinen Platz finden.“

Ursula Pixa-Kettner hat jetzt Marlies Winkelheide, die Leiterin der Geschwisterkinder-Tagungen im Niels-Stensen-Haus, als Lehrbeauftragte angeworben. „Das Thema wird langsam von den Unis entdeckt“, bestätigt die Referentin. Nach 13 Jahren Tagungsarbeit werden sie und ihr Team nun auch zu „Gastspielen“ in ganz Deutschland eingeladen: „Drei bis vier schaffen wir im Jahr, zwanzig werden im Durchschnitt nachgefragt.“

Kindertagungen bekommen jedoch überhaupt kein Förderungsgeld; Bildungsarbeit mit Kindern existiert bei den bewilligenden Stellen nicht. „Wir können unsere Arbeit hier nur machen, weil der Landesbischof von Niedersachsen, unser Träger, zugesichert hat, die Tagungen mitzufinanzieren“, sagt Marlies Winkelheide. 70 Mark Teilnahmegebühr zahlen die Kinder. Das decke bei weitem nicht die Tagungskosten, obwohl die studentischen MitarbeiterInnen für ein Wochenende nur 100 Mark bekommen, die Therapeutin für den 48-Stunden-Marathon 400 Mark am Tag. Drei Jahre lang hat zwischendurch mal die Lebenshilfe Bremen die Geschwisterarbeit finanziell unterstützt. sip

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