: Wo die Grille zirpt
Knospen für die Ohren: Kinn laden mit ihren sanften Tönen zum Frühlingsempfang in den Blumenladen ein
Wo sind sie nur endlich, die ersten Knospen, die den Frühling ankündigen? Noch ist weit und breit nichts zu sehen, und die Energie in den Körpern der Menschen schrumpft auf ein Minimum zusammen. Dies ist nicht die Zeit für laute, krachige Töne. Außer man will den Winter mit aller Gewalt austreiben. Aber wem gelingt das schon? Und so ist es eine gute Entscheidung, das neue Projekt Kinn von Frank Schültge Blumm (aka FS Blumm) genau jetzt der Öffentlichkeit vorzustellen. Hier passiert alles ganz gemächlich. Step by step. Manchmal so langsam, als wäre die Welt auf Codein. Musikalisch setzen Kinn dort an, wo die Meat Puppets und Firehose Ende der 80er ausrockten. Mit zarten Field-Recordings von ins Wasser plumpsenden Steinen und Grillenzirpen kreieren Blumm (Gitarre) und Marcel Türkowsky (Bass) zarte analoge Loops. Sie lassen die Melodien behutsam stolpern und erweitern sie einfühlsam mit elektronischen Tönen. Musik zum Auftauen.