Wo bleibt die Produkthaftung für Minenbauer

betr.: „Verletzte deutsche Soldaten“, taz vom 24. 9. 99

Nun sucht man angeblich intensiv nach den Verlegern dieser heimtückischen Mordwaffen, dies allerdings mit vorhersehbarer Sicherheit ohne Erfolg. Dabei wäre es doch so einfach, anhand der Minensplitter den Hersteller zu ermitteln, wie das in der Kriminalistik so üblich ist. Und dieser müsste dann doch leicht feststellen können, an wen er seine so wirksamen Produkte geliefert hat. Und sicher kann doch das deutsche Amt für Rüstungsexporte feststellen, welche deutschen Firmen hiermit ihr gewinnbringendes Geschäft gemacht haben.

Wie peinlich aber wäre es, wenn wirklich genau untersucht würde und sich hierbei herausstellen sollte, dass deutsche „Qualitätsprodukte“ nun auch deutsche Soldaten zu Opfern gemacht hätten! Dann könnten ja die beiden schwer verletzten Soldaten im Rahmen der Produkthaftung Schadensersatzansprüche an die Firmen Daimler-Benz oder Diehl stellen, die nicht nur solche Minen in alle Welt exportieren, sondern auch neue, so genannte „intelligente Minen“ entwickeln. Vielleicht können diese „intelligenten Minen“ eines Tages doch zwischen Menschen deutscher Nation und Ausländern unterscheiden, bevor sie explodieren. Werner Ortmann, Korschenbroich