Wissenschaftler seziert AfD: Ein Analyst für Deutschland
Der Physiker und Moderator Harald Lesch argumentiert wissenschaftlich. Damit brüskiert er die Klimaskeptiker in der AfD.
Lesch antwortete eindeutig: „Es gibt natürliche, irdische Erklärungsmöglichkeiten für die UFOs.“ Mit Zahlen und Fakten widerlegte er Verschwörungstheorien über die „Grünen Männchen“ und blieb dabei vor allem eines: verständlich. Jetzt hat er sich mit der AfD angelegt.
Seit Jahren moderiert der 56-jährige Professor der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität nebenbei verschiedene Fernseh- und Radiosendungen. Ab 1998 rechnete er im bayrischen Spartensender BR Alpha vor, wie die Physik des Weltalls funktioniert. Über die Irrwege im Kosmos des öffentlichen Rundfunks fand er vor acht Jahren seinen Weg ins Hauptprogramm des ZDF. Dort moderiert der gebürtige Gießener nun Beiträge für die Sendung „Terra X“. In einem Beitrag der Sendung wollte er wieder Klarheit schaffen: über die Klima- und Energiepolitik der AfD.
Dazu zerlegte Lesch, Mitglied im bayrischen Klimarat, das AfD-Wahlprogramm. Zeile für Zeile zeigte er wissenschaftliche Fehler auf. Er korrigierte geschürte Zweifel an den Klimamodellen, wies auf die manipulative Auswahl der Daten hin und widerlegte die Annahme, dass Kohlenstoffdioxid gut für das Pflanzenwachstum sei. Der Wissenschaftler verdeutlichte, wie alternativlos Wissen um den Klimawandel ist, 1,2 Millionen Menschen sahen zu.
Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Lesch hatte zu Beginn der Sendung betont: „Es geht nicht um Politik, sondern um Sachthemen“, trotzdem wurde er mit diffamierenden E-Mails überschüttet. Die einen kritisierten absurderweise, Lesch mache sich mit der AfD gemein, die anderen sahen ihn „vor den Karren der totalitären Autokraten“ in Berlin gespannt, die gegen die AfD Stimmung machten.
Lesch reagierte wie immer: Er analysierte. Unter dem Titel „Die Psychologie hinter Hass“ sprach Lesch in einem weiteren Video über den Umgang mit widersprüchlichen Weltbildern und forderte: „Vielleicht sollte man einfach mal auf sich selber schauen.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hybride Kriegsführung
Angriff auf die Lebensadern
Kinderbetreuung in der DDR
„Alle haben funktioniert“
BSW in Koalitionen
Bald an der Macht – aber mit Risiko
Niederlage für Baschar al-Assad
Zusammenbruch in Aleppo
Dieter Bohlen als CDU-Berater
Cheri, Cheri Friedrich
„Männer“-Aussage von Angela Merkel
Endlich eine Erklärung für das Scheitern der Ampel