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Wirtschaftsnotizen

■ Zusammenschluß der Rostocker Werften / Belebung der Produktion bei der BASF / Volksaktien in Sachsen-Anhalt / Ost-Unternehmen schönen Firmnestatistik

Zusammenschluß der Rostocker Werften

In Mecklenburg-Vorpommern wird es künftig fünf Standorte für den Schiffbau geben. Wie der IG- Metall-Bezirk Küste mitteilt, habe der Aufsichtsrat der Deutschen Maschinen- und Schiffbau AG (DMS) das Konzept des DMS-Vorstands bestätigt. Danach soll noch in diesem Monat die Verschmelzung der Rostocker Neptun- und Warnow-Werft erfolgen. Daneben bleiben die Unternehmen in Stralsund, Wismar und Wolgast erhalten. Die Arbeitnehmerseite habe vor einer alternativlosen Entscheidung gestanden, sagte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und IG-Metall-Bezirksleiter Frank Teichmüller. Die Arbeitnehmerseite habe Bedingungen gestellt, die das Konzept sozial flankieren sollen.

Belebung der Produktion bei der BASF

Nach einer Talfahrt spürt die BASF Schwarzheide GmbH (Schwarzheide/Brandenburg) zur Jahresmitte wieder Auftrieb. Eine gewisse Stabilisierung des Ost-Geschäfts, besonders ein sowjetischer Auftrag über 120 Millionen DM, lassen Hans-Herrmann Dehmel aus der Geschäftsleitung, auf eine Auslastung der Polyurethanproduktion im 2. Halbjahr und einen Jahresumsatz 1991 von 300 bis 500 Millionen DM hoffen. Die Gewinnschwelle werde frühestens 1993 überschritten. Im 2. Halbjahr 1990 hatte Schwarzheide knapp 300 Millionen DM umgesetzt.

Volksaktien in

Sachen-Anhalt

Ministerpräsident Gerd Gies (CDU) hat sich für die Ausgabe von Volksaktien ausgesprochen. Damit könnten den Bürgern in den neuen Bundesländern größere Möglichkeiten eröffnet werden, an Kapitalvermögen zu gelangen, sagte der CDU-Politiker gegenüber einer Dresdner Zeitung. Gies bedauerte, daß bei der gegenwärtigen Privatisierungswelle in Ostdeutschland meist zahlungskräftige Unternehmer aus den alten Bundesländern zum Zuge kämen und Bewerber aus den neuen Ländern wenig Chancen hätten.

Ost-Unternehmer schönen Firmenstatistik

Viele Firmengründer aus der ehemaligen DDR lassen ihre im Osten arbeitende Firma bei einem schleswig-holsteinischen Amtsgericht ins Handelsregister eintragen. Darauf haben die drei Industrie- und Handelskammern (IHK) des Landes hingewiesen. Den Grund für den Zulauf liefert die unzulängliche Verwaltung der neuen Länder. Ost-Unternehmer lassen ihren Betrieb im Westen registrieren, weil die Amtsgerichte in den neuen Ländern überlastet sind. Gründungen von Kapitalgesellschaften können dort bis zu acht Monate dauern.

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