: Wirtschaftsnotizen
■ Dem RGW geht die letzte Puste aus / Bauindustrie bekommt wieder Aufträge / Rehberger gegen Treuhandbeteiligung / Minister der Länder reden mit Treuhand
Dem RGW geht
die letzte Puste aus
Der osteuropäische Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) ist gestern in Budpaest zu seiner 46. und letzten Sitzung zusammengetreten, um seine Auflösung zu beschließen. Formell wird die Existenz des RGW Ende September enden — 90 Tage nach der Unterzeichnung des Auflösungsprotokolls. Tatsächlich ausgelaufen sind die Aktivitäten der Organisation allerdings bereits vor Monaten im Zusammenhang mit dem Zerfall des Ostblocks. Wie gering die ehemaligen Ostblockländer den Stellenwert des Auflösungsbeschlusses einschätzten, geht aus der Tatsache hervor, daß auf der 46. RGW-Sitzung die Mitglieder nicht wie üblich durch ihre stellvertretenden Regierungschefs, sondern nur durch ihre RGW-Delegierten vertreten sind. Das sowjetische Parlament hat erst in dieser Woche der Auflösung des RGW endgültig zugestimmt.
Bauindustrie bekommt wieder Aufträge
Die Auftragslage der Bauindustrie Sachsen-Anhalts hat sich teilweise stabilisiert. Wie in Halle der Branchenverband einschätzte, zeichne sich besonders im Straßen- und Tiefbau eine „fast zufriedenstellende Lage“ ab. Insgesamt werde jedoch weiter auf den Auftragsboom gewartet. Vor allem mit der Situation im Wirtschafts- und Wohnungsbau sind die Firmen völlig unzufrieden.
Rehberger gegen
Treuhandbeteiligung
Als „erhebliches Privatisierungshindernis“ hat Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Rehberger die von seinen Amtskollegen aus den anderen neuen Bundesländern geforderte Beteiligung der Treuhandbetriebe an Beschäftigungsgesellschaften bezeichnet. Dies würde Investoren davon abhalten, die Unternehmen zu übernehmen.
Minister der Länder
reden mit Treuhand
Die Wirtschafts- und Arbeitsministerien der fünf neuen Bundesländer haben gestern vormittag bei der Treuhandanstalt die Frage von Arbeitsförderungsgesellschaften für entlassene Beschäftigte erörtert. Weiteres Thema der Runde bei Treuhand-Präsidentin Birgit Breuel war die Arbeitsmarktlage in Ostdeutschland. Die Treuhand ist in letzter Zeit in die Schußlinie geraten, da der Berliner Behörde unterstehende Betriebe sich nicht direkt an Beschäftigungsgesellschaften beteiligen sollen.
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