: Wirtschaftsnotizen: Schwarze Pumpe vor dem Aus / Zwickau: Einspruch gegen STEAG-Kraftwerk / AWE über Treuhand enttäuscht
Schwarze Pumpe
vor dem Aus
In der Niederlausitz arbeiten Vertreter einheimischer Wirtschaftsunternehmen und der Kommunen derzeit an der Zukunft. Die Umstellung von Stadt- auf Erdgas im EG-Maßstab nämlich macht das bisherige Gaskombinat Schwarze Pumpe de facto überflüssig. Damit steht der einzige Stadtgasproduzent in Ostdeutschland kurz vor dem Tod. Hinzu kommt: Die Braunkohlenförderung im Lausitzer Revier soll auf etwa 50 zurückgefahren werden und damit sind 20.000 Arbeitsplätze „futsch“. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen sponsert die erste Phase der Neustrukturierung der Region mit 200.000 D-Mark, jedoch nur, wenn sie zu einem festgesetzten Termin abgeschlossen ist.
Zwickau:
Einspruch gegen
STEAG-Kraftwerk
Einspruch erhebt die Interessengemeinschaft Stadtökologie der Industriestadt Zwickau gegen ein geplantes Heizkraftwerk. Wie Olaf Seidel, Vorstandsmitglied der IG informierte, sei vorgesehen, in Stadtnähe von der STEAG Essen gemeinsam mit der Sachsen AG einen neuen modernen Stromerzeuger zu errichten. Man trete als Stadtökologie nicht schlechthin gegen dieses Vorhaben auf, sondern gegen seinen angedachten Umfang.
Jetzigen Berechnungsgrundlagen zufolge wäre die Energieerzeugung dreimal höher als der tatsächliche Verbrauch. Zu bedenken sei gleichfalls die für die Stadtansicht unvertretbare Höhe der Kühltürme mit einer Höhe von jeweils 150 Metern. Man räume zwar ein, daß mit dem Neuwerk die jetzigen drei „Dreckschleudern“ entfielen. Die Einspruchsfrist war bereits am 28.Dezember abgelaufen. Das Veto der Stadtökologen blieb bisher ohne den angestrebten Erfolg. Das Bauvorhaben verspricht für 500 Beschäftigte der Kommune Arbeitsplätze.
AWE über Treuhand
enttäuscht
Der Betriebsrat der Automobilwerke Eisenach GmbH (AWE) sei „enttäuscht, aber nicht überrascht" von der faktischen Zustimmung des Verwaltungsrates der Berliner Treuhandanstalt zur bereits bekannten Entscheidung des Vorstandes über das Aus für das Eisenacher Werk. Das äußerte Betriebsratsmitglied Hans Manegold. Eine Belegschaftsversammlung soll das weitere Vorgehen beraten. Schon heute sind 8.000 Eisenacher ohne Beschäftigung.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen