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WirtschaftsNotizen

Niedergang der Bauindustrie befürchtet

Einen Auftragsrückgang von durchschnittlich 66 Prozent verzeichnen die Baubetriebe Brandenburgs. In Potsdam sind die meisten Aufträge an westdeutsche Firmen gegangen. Wie der Präsident des Landesverbandes der Bauindustrie, Gerd Wallis, sagte, ist der Trend weiter rückläufig. In den Betrieben stünden hohe Anlagevermögen, die gewartet werden müssen, auch wenn damit momentan kein Gewinn erzielt wird. Das alles führe zum Niedergang der Bauindustrie, obwohl die Bausubstanz in den Kommunen desolat ist. Wallis klagte über lange Bearbeitungsfristen und fehlende Kompetenz in den Gemeindeverwaltungen, wodurch Großaufträge ausblieben.

Nordseegas für

Ostseestädte

Wismar und Grevesmühlen erhalten als erste größere Städte in den neuen Bundesländern noch in diesem Jahr Nordseegas. Dazu wird eine 65 Kilometer lange Pipeline zwischen Lübeck und Wismar gebaut, deren Kosten die Hamburger Gaswerke mit 20 Millionen Mark finanzieren. Schrittweise soll die Umstellung aller Verbraucher von Stadt- auf Erdgas erfolgen, wofür Aufträge ausschließlich an Firmen aus Mecklenburg-Vorpommern vergeben würden. Außerdem sei ebenfalls in Etappen der Anschluß weiterer Städte und Kommunen an das Verteilersystem vorgesehen. Konzessionsverträge mit den Hamburger Gaswerken sicherten ihnen weitgehende Hilfe zu. Diese beteiligten sich schließlich auch an den neuen Stadtwerken Wismars. Der Vorteil des Nordseegases: Es ist um die Hälfte billiger.

Kahla Porzellan

privatisiert

Neue Hoffnung kann das Städtchen Kahla schöpfen. Der größte Arbeitgeber der Region, die Kahla Porzellan GmbH, wurde nach langem Tauziehen mit der Treuhandanstalt privatisiert. Die neuen Besitzer haben sich verpflichtet, in dem feinkeramischen Werk mindestens 800 Arbeitsplätze zu erhalten und in den nächsten zwei Jahren rund 20 Millionen Mark zu investieren.

Sowjetunion gibt Wismutanteile Deutschland

Die Sowjetunion gibt ihre Anteile an der SDAG Wismut an Deutschland ab. Die Verhandlungen zu einem Staatsvertrag sind weitgehend abgeschlossen. In einer Beratung der gemeinsamen Arbeitsgruppe der Aktionäre der SDAG Wismut einigten sich beide Seiten auf die Beendigung der gemeinsamen Aktiengesellschaft Wismut. Im Vorfeld der Verhandlungen war bekannt geworden, daß die UdSSR ihre Anteile an die deutsche Seite abtritt und diese gegen ihre Verpflichtungen bei der Umweltsanierung verrechnet werden.

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