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MIT KONZERN-SCHACHTELN AUF DU UND DUWird Asko-Filz gelüftet?

■ Aufsichtsratsvorsitzender tritt nach Kritik zurück

Saarbrücken (ap/taz) — Der Aufsichtsratsvorsitzende der Asko Deutsche Kaufhaus AG, Klaus Wagner, wird auf der Hauptversammlung im August seinen Posten niederlegen. Als Ursache nannte das Unternehmen gestern die „Umstrukturierung im Aktionärskreis“, die sich auch in der Zusammensetzung des künftigen Aufsichtsrats widerspiegeln werde.

Wagner war wegen der starken Verschachtelung des Konzerns, den er als Vorstandsvorsitzender zu einer der größten Einzelhandelsgesellschaften Deutschlands gemacht hatte, kritisiert worden. Zum 1.Januar 1991 wechselte der heute 61jährige wegen Erreichens der Altersgrenze in den Aufsichtsrat. Neuer Vorstandschef wurde Klaus Wiegandt, der von der Handelsgruppe Rewe kam. Die Asko ist aus einer saarländischen Konsum- Genossenschaft entstanden. 1972 wurde die Asko in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und 1984 erstmals an der Frankfurter Börse notiert. Zu dem Handelskonzern gehören unter anderem Selbstbedienungswarenhäuser, Bau-und Möbelmärkte, Lebensmittelfilialen und Modemärkte. Außerdem übernahm Asko die Reste aus dem Coop-Skandal.

Für 1991 rechnet Asko nach Angaben eines Sprechers mit einem konsolidierten Konzernergebnis von 19 Milliarden Mark. Die Zahl der Beschäftigten liegt bei etwa 60.000. Zu den Gesellschaftern von Asko gehören die Westdeutsche Landesbank, der britische Lonrho-Konzern, die Banken- und Versicherungsgruppe Begoha, der frühere Café- und Schokoladenunternemer Klaus Jacobs und die Metro-Gruppe. In den letzten Wochen gab es Spekulationen, daß Metro ihre Anteile erheblich aufstocken will.

Im Poker der Lebensmittel- Konzernverschachteler könnte auch der Sportkleidungshersteller Adidas eingebaut werden, auch wenn Vorstandsvorsitzender Rene Jäggi heftig einen Bericht der Züricher 'Weltwoche‘ dementiert, wonach er und Schoko-Jacobs eine Übernahme des adidas-Konzerns bis Ende Juni geplant hätten. Die 'Weltwoche‘ nennt in ihrem Bericht mehrere adidas-Interessenten — darunter auch die Metro.

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